Ulrichshögler Heimhoffnungen erfüllten sich nicht

Beide Bundesliga-Luftpistole-Duelle gegen Ludwigsburg und Ötlingen verloren – Hochspannung am zweiten Wettkampftag


ULRICHSHÖGL (schl) – An der lautstarken Unterstützung der heimischen Fans mit allerlei akustischer Instrumentenuntermalung hätte es nicht gefehlt, doch am Ende musste die Luftpistole-Mannschaft der SG Ulrichshögl sowohl gegen Schützengilde Ludwigsburg (1:4) wie auch tags drauf gegen die Sportschützen TSV Ötlingen (2.3) in der Sporthalle Mitterfelden klein beigeben.

Die Hoffnungen wenigstens einen der beiden Heimkämpfe zu gewinnen, war von vornherein verschwindend klein, denn wie schon zum Auftakt in Ludwigsburg, hatte man es erneut mit den Top-Teams der Südliga zu tun. Vielleicht werden die künftigen Aufgaben etwas leichter und es stellen sich im weiteren Saisonverlauf die ersten Mannschaftserfolge ein, was auch notwendig wäre, denn noch immer steht die Null in der Tabelle und der Blick muss sich zwangsläufig nach acht Jahren Zugehörigkeit zur ersten Bundesliga Süd nur noch auf deren Erhalt richten. An einen Vorstoß unter das für die Teilnahme zur Deutschen Meisterschafts-Endrunde qualifikationsberechtigte Quartett ist jedenfalls nicht mehr zu denken.

Erneut waren wieder umfangreiche Vorbereitungsarbeiten nötig, doch dank der großartigen Mithilfe aus den SGU-Reihen konnte die umfangreich elektronisch vernetzte und großflächig bestuhlte Sporthalle wettkampf- und publikumsgerecht präsentiert werden. Ein Stelldichein gaben sich neben dem Gastgeber SG Ulrichshögl die Schützengilde Ludwigsburg, Sportschützen TSV Ötlingen und Singoldschützen Großaitingen. Jede Mannschaft war an den zwei Tagen je einmal im Einsatz, wobei sich Ludwigsburg und Ötlingen, die nicht gegeneinander antreten mussten, als die großen Sieger herauskristallisierten.

Unter der informativen Moderation des 2. SGU-Schützenmeisters und LP-Mannschaftsbetreuers Andi Steuer begann der Wettbewerbsreigen am ersten Kampftag zunächst mit den traditionellen internationalen Vergleichsschießen von Luftgewehr-Auswahlcrews des Rupertigaus und Salzburg, ehe es dann für Großaitingen und Ötlingen ernst wurde. Auch wenn auf den Schießständen vier und fünf der Vorsprung nur jeweils einen Ring betrug, konnten alle fünf Ötlingen Schützen beim 5:0 optimal punkten.

Daumen drücken hieß es danach für die Gastgeber im Liga-Duell zwischen Ulrichshögl und der Schützengilde Ludwigsburg, die seit der Gründung der 1. Liga Süd 1997 ununterbrochen dabei ist, als vorjähriger Endrundenteilnehmer und fünftbeste deutsche LP-Truppe ein gewichtiges „Pfund" ist. Als Außenseiter schlugen sich die Ulrichshögler trotz der 1:4-Niederlage bravourös. Manuel Heilgemeier, der in der Setzliste aufgrund seiner hervorragenden Schießleistungen zu Saisonbeginn auf Position 1 empor rückte und hatte am Ende beim 374:377 gegen Andreas Schneider drei Ringe weniger aufzuweisen. Entscheidend war, dass Schneider mit 98 Ringe begann – ein Ergebnis, das übrigens von allen anderen Schützen nicht mehr erricht wurde – und Heilgemeier gleich mal zehn Ringe abnahm, Es sollte bereits eine Vorentscheidung sein, obwohl dann der Ulrichshögler die restlichen drei Durchgänge gewann, jedoch seine Aufholjagd um die besagten drei fehlenden Runge nicht erfolgreich abschließen konnte. Mit 376 zu 381 musste sich auf „2" Vigilio Fait Florian Brunner beugen und deutlich mit 368 zu 375 unterlag auch Regina Altbauer ihrer schweizerischen Konkurrenz Paddy Gloor. Auf Stand 4 erzwang Sandra Schönmetzler mit 369 Ringe ein Remis gegen Frederic Dzierzon. Hauchdünn mit 9/9 zu 8/9 gewann Sandra Schönmetzler das Stechen und somit den einzigen Mannschaftspunkt der SGU, weil auch Tobias Steinberger mit 367 zur 373 seiner Gegnerin Julia Hochmuth unterlag.



SGi Ludwigsburg






Andreas Steuer und Alfons Messerschmitt von der SGi Ludwigsburg
Am nächsten Tag standen sich zunächst Ludwigsburg und Großaitingen (diesjähriger Aufsteiger) gegenüber. Auch hier hieß das Schlussergebnis 4:1 für die Württemberger. Eine Begegnung musste im Stechen beim Stand von 369 zu 369 entschieden werden, wobei beide Protagonisten mit relativ schwachem Ergebnis nervelten, letztlich aber der Ludwigsburger Franz Roth aus taktischen Gründen, der gegen die SGU nicht eingesetzt wurde, das Duell mit 7:6 für sich entschied.

TSV Ötlingen






Andreas Steuer und Joachim Poppek vom TSV Ötlingen
So richtige Dramaturgie kam zum Abschluss zwischen Ötlingen und Ulrichshögl auf. Die Führung wechselte ständig, wobei sich abzeichnete, dass auf „1" Manuel Heilgemeier nach beiderseits 93 Ringen im ersten Durchgang jedoch dann Patrik Lengerer davonziehen lassen musste – 379 zu 372 lautete hier der klare Endstand für den Ötlinger. Figilio Fait genügten 379 Ringe mit dem besten SGU-Ergebnis um Achim Rieger (374) fünf Ringe abzunehmen. Regina Altbauer konnte sich gegenüber dem Vortag steigern. Sie schaffte gute 375 Ringe. Ihr Pech jedoch war, dass sie mit Leo Braun, der auch zügig durchschoss und als erster den Wettkampf unter den zehn Schützen beendete, einen eminent starken Widersacher erwischte, Braun vollbrachte mit 381 Ringe das beste Tagesergebnis.

Tobias Steinberger ließ mit seinen 376 Ringen Jörg Kobarg (366) in keinem der vier Durchgänge eine Chance. Der Traunsteiner steuerte nach Vigilio Fait den zweiten Mannschaftspunkt bei. Der Fight spitzte sich in seiner packenden Spannung zu, als auf „4" der Ötlinger Markus Geipel seine Serie mit 372 Ringe beendete und Sandra Schönmetzler als letzte auf den zehn Schießständen bei einem Verbleib von fünf Minuten Schießzeit noch im Fokus des Publikums stand und das Ziel ins Visier nahm. Es hätte einer Dauerserie von Zehnern bedurft um Geipel noch abzufangen, der 372 Ringe aufzuweisen hatte. Mit dem exakt gleichen Schießergebnis von 369 Ringen wie am Vortag fehlten ihr schlussendlich drei Ringe um ein Stechen zu erzwíngen. So gingen mit 3.2 die Mannschaftspunkte an die Sportschützen des TSV Ötlingen.



Das Team der SG Ulrichshögl