Bitterer Fehlstart der Ulrichshögler Luftpistole-Crew

Bundesliga-Start begann ausgerechnet für die Gastgeber mit zwei Niederlagen


Mitterfelden:(schl) Der Bundesligastart - Süd für Luftpistole-Mannschaften in der Sporthalle Mitter-felden war gespickt mit vier Hochkarätern: Denn der SV Kelheim Gmünd als amtierender Deutscher Meister, die SG Waldenburg auf dem Bronzeplatz, die Sgi Ludwigsburg und ebenso Gastgeber SG Ulrichshögl, beide ebenso Qualifikanten der vorjährigen Endrunde, gaben sich gleich zum Auftakt ein schießsportliches Stelldichein mit packendem Verlauf.
Ausgerechnet die Hausherren blieben mit zwei Niederlagen auf der Strecke trotz toller Gegenwehr, jedoch im Endeffekt ohne das nötige Quäntchen Glück.
Speziell der SGU-Vergleich gegen Waldenburg war an Dramatik nicht zu überbieten.


LP-Bundesliga in der
Sporthalle Mitterfelden

v.L. Jasna Sekaric, Maria Grozdeva
Zum Auftakt standen sich der SV Kelheim Gmünd und die SG Waldenburg gegenüber.
Auf Position 1 kam es dabei zwischen der Serbin Jasna Sekaric (Kelheim) und der Bulgarin Maria Grozdeva zu einem Duell zweier Top-Schützinnen, die bei Olympia schon mehrere Medaillen gewannen, Sekaric gar als "Millenium-Star" (beste Pistolenschützin des Jahrhunderts) ausgezeichnet wurde.
Thomas Karsch, der seit diesem Jahr die Kelheimer trainiert und aus seinem Kader Monika Martin geheiratet hat, freuten sich über ihren 3:2-Debütsieg 2009. Die entscheidenden Punkte holten Thomas Karsch, Tobias Piechaczek und Christoph Schultheiß.


Im nächsten Duell traf die SG Ulrichshögl auf Sgi Ludwigsburg. Die Gäste behielten bei den Ligakämpfen stets die Oberhand, nur einmal bei der DM-Endrunde in Waldkraiburg, als Ulrichshögl den dritten Platz und zugleich beste Platzierung der Vereinsgeschichte eroberte, konnte man die Ludwigsburger entzaubern.
Die 1:4-Niederlage der SGU spiegelt nicht das wahre Leistungsverhältnis wider, denn während Vigilio Fait mit 386 Ringen gegen 379 gegenüber dem USA Neuzugang Brian Beaman für den Ulrichshögler Punktgewinn sorgte, fehlten sowohl Manuel Heilgemeier (372) gegen Frederic Dzierzom (373) sowie x-mal 9,9-Ringe-Pechvogel Tobias Steinberger (377) gegen Florian Brunner (378) jeweils nur ein Ring um über ein Stechen einen Sieg zu erreichen.
Bei einem solchen Rechenexempel wäre dann nämlich ein 3:2 Sieg des Heimteams möglich gewesen. Deutlich beugen mussten sich Regina Altbauer (365) gegen Andreas Schneider (373) und Sandra Schönmetzler (368) gegen Julia Hochmuth (377).


Paarung 1: Vigilio Fait und Brian Beaman

Andreas Schneider, Christoph Schultheiß
Tags drauf gab`s beim 3:2 für Ludwigsburg gegen Kelheim Gmünd das erste Highlight, denn Andreas Schneider lieferte in seinen zehn Schuss des dritten von vier Durch-gängen eine nicht mehr zu überbietende Volltreffer-Leistung mit optimalen 100 Ringen ab. Jeder Schuss saß nacheinander in der Zehn.
Kehlheims Anhang zeigte sich nach dem
Vortageserfolg insofern ernüchtert, weil bis Mitte des Wettkampfes noch eine 5:0-Führung zu Buche stand, dann aber die Ludwigsburger
Protagonisten sich ausnahmslos steigerten. Punktegarant Dorjsuren Munkhbayar wurde wegen eines internationalen Einsatzes schmerzlich vermisst, denn sie wäre in der Lage gewesen, das Ruder zu Gunsten des
Deutschen Meisters herumzureißen. Für Ludwigsburg holten die Punkte: Brian Beaman, Frederic Dzierzon und Andreas Schneider.

War der Zuschauerbesuch tags zuvor mehr als dürftig, so konnte man am Sonn-tagvormittag einigermaßen zufrieden sein, als etwa 100 Besucher (insgesamt 150,darunter auch Bezirksschützenmeister Eberhard Schumann) den Vergleich zwischen Waldenburg und Ulrichshögl sehen wollten.
Die Spannung hielt alle im Bann und sicherlich wäre die Stimmung überge- schwappt, hätte nicht Waldenburgs Schützen mit ihrem knappen 3:2 die Schießstände verlassen. "Waldenburg ist eindeutig favorisiert", meinte SGU-Trainer Andreas Trommer noch bevor der erste Schuss gefallen war.
Er schien auch recht zu behalten, denn in den Anfangsserien befanden sich die Gäste klar auf Erfolgskurs. Im ersten Durchgang lagen Maria Grozdeva, Andreas Reger sowie die Zwillingsbrüder Andreas und Michael Heise allesamt vorne. Lediglich Wolfgang Renner sah zunächst in Tobias Steinberger (beide mit je 95 Ringen) einen ernsthaften Konkurrenten.


Daumendrücken für die SG Ulrichshögl
Für die Zuschauer war es bis zum letzten Schuß sehr spannend.



Regina Altbauer, Tobias Steinberger
und Wolfgang Renner

Der Verlauf sollte sich dann aus SGU-Sicht bessern, denn Steinberger übertrumpfte seinen Konkurrenten und auch Regina Altbauer ließ ihre Startschwierigkeiten vergessen und schoss mit 96 gleich sechs Ringe mehr als zuvor. Die Partie wurde für Waldenburg immer enger. Tobias Steinberger sicherte mit 376 gegen 370 von Wolfgang Renner den ersten SGU-Punkt. Für den zweiten Zähler sorgte nach zähem Ringen Vigilo Fait, der 382 Ringe erzielte, während Maria Grozdeva im Schlussspurt nervelte und schließlich um einen Ring (381) unterlag.

Nachdem Manuel Heilgemeier mit seinen 363 Ringe völlig von der Rolle war und sein Gegenüber Andreas Heise mit 377 mehr als deutlich das Duell gewann, gehörte das Zuschauerinteresse den zwei Ulrichshögler Ladies Sandra Schönmetzler und Regina Altbauer.
Nicht auszudenken, wenn Schönmetzler in der dritten Serie nicht ein gravierender Schnitzer unterlaufen wäre, als ihr beim Anvisieren des Zieles der Schuss "auskam"
und sie nur eine 4,7 auf der Scheibe hatte. Dass sie trotzdem noch in diesem Durch-gang auf 90 Ringe kam, war schon ein kleines Wunder. Ihr Widersacher Michael Heise registrierte den Lapsus seiner Gegnerin mit, konnte nach seiner Schwächephase dadurch wieder Druck aufbauen und gewann mit 376 zu 371. Die ganze Last über Sieg oder Niederlage lag nun auf Regina Altbauer, die in ihrer bekannten Nervenstärke nach den mageren 90 Auftaktringen eine bären- starke Aufholjagd startete.
Alles hing vom letzten Durchgang ab, denn Andreas Reger hatte als erster den Schießstand verlassend 95 Ringe vorge- legt. Regina musste also ihre 96
oder 95 Ringe aus den Serien zwei und drei wiederholen um entweder Reger
zu überholen oder ein Stechen zu erzwingen. Alles lag schließlich am aller- letzten Schuss -- es hätte die Zehn fallen müssen, doch es war eine 9,8. Damit gewann Reger mit 376 zu 375 von Regina Altbauer.

Michael Heise und Sandra Schönmetzler


Andreas Reger und Regina Altbauer

Führte souverän durch die zwei Wettkampftage - Andreas Steuer
Mannschaftsführer Andreas Steuer, der an beiden Tagen auch die Wettkampfszenerie, welche auf zwei Leinwänden stets aktuell als graphische Anzeige und Schusswerte sichtbar wurde, moderierte, bilanzierte:
"Es ist schon bitter, dass wir beide Heim-begegnungen sieglos abgeben mussten, doch anhand der Setzliste und Schießquote waren unsere Gegner auf nahezu allen Positionen favorisiert.
Auch für so manch anderen Mitstreiter verlief der Saisoneinstand nicht nach Wunsch.



Trotz der bedrückenden Niederlagen ist es erfreulich, dass wir die mit großem ehrenamtlichen Aufwand die kostspielige Veranstaltung wieder reibungslos organisiert haben, auch wenn sich die Unkosten nicht decken, denn wir hatten schon mit mehr Zuschauer gerechnet. In diesem Zusammenhang möchte wir von der Vorstandschaft allen uneigennützigen Helferinnen und Helfern, wo sie auch immer eingesetzt waren, und der Gemeinde ein Lob aussprechen."


Es ist schon Tradition, dass die Mannschaftsführer der Gastteams Ehrengaben erhalten, die jeweils Andreas Steuer überreichte.
Bereits am 31. Oktober/1. November wird die LP-Saison fortgesetzt im württem- bergischen Altheim-Waldhausen bei Biberach/Riedlingen. Dort trifft die SGU auf Kelheim-Gmünd und die SSG Dynamit Fürth.