Vizemeisterschaft in der Bundesliga Süd
Ulrichshögler LP-Team sorgt für schießsportliches Highlight
Heimsiege über SV Willmandingen und SSG Dynamit Fürth
MITTERFELDEN (schl) - "Auf zum Finale in Coburg" stand auf dem Transparent, das voller Stolz vorgezeigt wurde und hinter dem sich beim obligatorischen Presse-Fototermin die Ulrichshögler Luftpistolen-Mannschaft ausgelassen und geradezu übermütig platzierte. Mit Recht begründet war dies auf den hervorragenden Saisonverlauf und dem Top-Ergebnis zum Bundesliga-Süd-Showdown. Denn was im Heimkampf in der Sporthalle Mitterfelden nochmals mit der optimalen Ausbeute von zwei Siegen abgeliefert wurde, war schon eine Glanzleistung der besonderen Art mit einem absolut hochdramatischen finalen letzten Schuss, mit dem Regina Altbauer am zweiten Schießtag ganz zum Schluss im Stechen den umjubelten 3:2-Teamerfolg gegen SSG Dynamit Fürth absicherte. |
Tags zuvor hatten die Gastgeber nach ebenfalls packendem Verlauf Aufsteiger SV Willmandingen 4:1 besiegt.
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Am ersten Wochenend-Schießtag, eröffnet mit dem Rahmenprogramm der Luftgewehr-Vergleiche Damen und Herren Rupertigau gegen das Land Salzburg, ließ zunächst Liga-Spitzenreiter SV Kelheim-Gmünd gegen die SSG Dynamit Fürth mit 4:1 in einem Duell auf sehr hohem Niveau nichts anbrennen. Für die Punkte sorgten Roberto Di Donna (384 Ringe), Sebastian Rosner (380), Thomas Karsch (375) und Monika Martin (372), während überraschend Olympionikin Munkhbayar Dorjsuren gegen Claudia Verdicchio (379) die Segel streichen musste.
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Zwischenzeitlich hatte sich die Halle mit rund 130 stimmgewaltigen Zuschauern gefüllt, als die Ulrichshögler Crew ihre Favoritenrolle gegen den Tabellenletzten SV Willmandingen unter Beweis stellen musste. Den Gästen glückte heuer im fünften Versuch der Aufstieg aus der Regionalliga Süd/West in die höchste Liga. In den Reihen der Württemberger stammen die Zwillinge Andreas und Michael Heise aus Kempten. Beide lieferten trotz Niederlage einen großen Kampf. Der "SGU-Italiener" Vigilio Fait beendete auf Stand 1 als Erster das Schießen mit einer stabilen Serie von 3x95 und 97. Andreas Heise ließ sich nicht beeindrucken, konnte aber den Schlussdurchgang von Fait mit dessen 97 Ringe nicht überbieten. Ihm fehlte letztlich beim 382:381 ein Ring zum Stechen. Auf Position 2 musste sich der SGUler Manuel Heilgemeier (370) seinem Konkurrenten Wolfgang Psenner (382) klar beugen. Es sollte indes beim Willmandinger Ehrenpunkt bleiben, denn Tobias Steinberger (367) gegen Michael Heise (364), Sandra Schönmetzler (371) gegen Jürgen Flad (366) sowie Regina Altbauer (370) gegen Marco Geh (368) sorgten für die Heimpunkte zum 4:1-Mannschafts-ergebnis.
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Tags drauf. ließ sich Spitzenreiter SV Kelheim Gmünd die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, auch wenn der SV Willmandingen, im Bemühen den Direktabstieg im letzten Moment abzuwenden, nochmals eine famose Leistung bot. Knappe Ergebnisse zeigten, dass sich der Absteiger mit großem Respekt aus der höchsten deutschen Luftpistole-Schießklasse verabschiedete, wieder zurück in die Regionalliga. Für Kelheim Gmünd holten die Punkte Roberto Di Donna (383), Munkbayar Dorjsuren (382), Monika Martin (371) und Christoph Schultheiß (379). Der Traunsteiner und Ex-Ulrichshögler Sebastian Rosner musste hauchdünn mit 375 gegenüber 376 Ringe von Michael Heise den einzigen Kelheimer Punkt abgeben.
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Über die Teilergebnisse aus dem zweiten Wettkampfort Ludwigsburg bereits informiert, waren vor dem Duell SSG Dynamit Fürth - SG Ulrichshögl die Würfel insoweit gefallen, indem die Franken als diesjährige Vorletzte sich von der Relegationsposition nicht mehr verbessern konnten. Es ist dies just jener Ulrichshögler Vorjahres-Qualifikationsweg, der den Verbleib in der Liga noch sichern kann, aber auch die Gefahr des Abstiegs in sich birgt. Die SGU hatte ja diese heikle Aufgabe heuer im Januar bekanntlich souverän mit Bravour gemeistert und die Erstligazugehörigkeit gesichert. Heuer waren die Gesichter der Verantwortlichen schon wesentlich entspannter, denn eine solch nervenaufreibende Relegation ersparte man sich mit drei Siegen an fremden Schießorten. |
Hingegen war die Gemütslage diesmal ganz anders, denn die Teilnahme an der Deutschen Mannschafts-Endrunde im Februar nächstes Jahres in Coburg stand nicht mehr zur Debatte.
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Die aktuelle Frage war, ob die SGU mit einem Sieg ihren zweiten Platz verteidigen könnte oder als Dritter diese Liga-Saison beenden würde. Trainer Andreas Trommer aus Bad Reichenhall verdeutlichte, dass ein zweiter Rang insofern Vorteile bringen könnte, da man in Coburg dann im Viertelfinale auf den Dritten der Nordrunde (es ist nach Abschluss der LP-Liga Nord die Braunschweiger SG) treffen würde. Außerdem wäre der Vizetitel in der Liga Süd im sechsten Jahr seit Zugehörigkeit zur Deutschlands Elite-Liga der bisher größte Erfolg. "Trotzdem wollen wir uns nicht unnötig unter Druck setzen sondern taktisch unter diesen Wettkampf-bedingungen im Hinblick auf Coburg bereits einiges ausprobieren", meinte er nach der Mannschaftsbesprechung.
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Wieder entpuppte sich Vigilo Fait als Schnellschütze, der seine 40 Schuss im Eiltempo und absolut zielsicher "rauspulverte". Konstante 95/96/97/93 stand als Serie mit gesamt 381 Ringe zu Buche. Konkurrentin Susanne Meyerhoff zeigte ebenfalls, dass sie zu Recht die Nr. 1 in ihrem Team innehat. Allerdings 378 Ringe im Endklassement reichten nicht ganz, das Wasser dem italienischen Peking-Olympioniken zu reichen. Manuel Heilgemeier ließ im dritten Durchgang mit 97 Ringe seine Stärke aufblitzen, musste sich aber dennoch mit 375 gegenüber 383 (bestes Vergleichsergebnis) von Claudia Verdicchio beugen. Der Traunsteiner Tobias Steinberger machte es spannend, als er kurzzeitig in der dritten Serie mit 90 Ringe einen leichten Durchhänger verzeichnete, aber dann wieder bei 95 Ringe in der Schlussetappe entscheidend davonzog mit 371 zu 369 von Christian Kelch.
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Waren es hier drei Ringe Unterschied, die für den Mannschaftspunkt der SGU den Ausschlag gab, so fehlten auf Stand 4 Sandra Schönmetzler mit 362 zu 365 von Volker Roth eben diese drei Zähler. |
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Wie schon tags zuvor, stand Regina Altbauer als letzte Schützin auf dem fünften LP-Stand. Ihre Gegnerin Kathrin Pfundstein hatte es auf 373 Ringe gebracht. Die 42-jährige Lokalmatadorin lag mit einem Topergebnis von 98 Ringe (bestes Einzelergebnis der SGU-Crew) eigentlich schon sicher auf Siegkurs. Doch dann wurde die Zeit knapp. "Ich musste die letzten Schüsse schnell rausbringen, konnte bei einem möglichen Wackler nicht mehr neu anvisieren, deshalb der verhaute letzte Schuss mit einer 8,3", sagte sie im Interview zu Eckart Schlosser. Fakt war, dass nach 92/94/98/89 von Altbauer und 90/92/97/94 von Kathrin Pfundstein exakter Gleichstand herrschte, vom Publikum mit einem Raunen quittiert.
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Das Mannschaftsergebnis stand zu diesem Zeitpunkt 2:2, also musste das Stechen zwischen den beiden Protagonistinnen die Entscheidung bringen nicht nur über persönlichen Sieg oder Niederlage sondern in erster Linie über Triumph oder Misserfolg des Teamergebnisses In der sonst lärmumtobten Halle herrschte beim Stechschuss atemlose Stille. Kathrin Pfundstein markierte eine "8", Regina Altbauer nachfolgend eine "9". Es klappte also umjubelt von den heimischen Fans doch noch: Auf der Anzeigetafel leuchtete ein 3:2-Sieg für die SGU auf. Regina Altbauer freudestrahlend: "Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit war ich beim Stechen hochgradig nervös. Ich sah, dass Kathrin nur eine 8 geschossen hatte, was mich zum Vorteil putschte, dass eine |
9 zum Sieg reichen würde - und genau so kam es. Aber großes Kompliment an meine Gegnerin."
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Voller Lob über die gesamte reibungslose Abwicklung war deshalb auch der leitende Kampfrichter des Deutschen Schützen-bundes, Elmar Mirbek.
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Trainer Andreas Trommer hatte an seinen Schützlingen nichts auszusetzen. "Wir haben eine super Saison mit fünf Siegen und nur zwei Niederlagen hinter uns und weisen sogar das bessere Einzelergebnis auf als unser Bezwinger, Südmeister SV Kelheim Gmünd. Doch durch den knapp verlorenen Direktvergleich (2:3) sind wir nicht Erster sondern Vize. Nach der Weihnachtspause rüsten wir zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Februar 2009 in Coburg. Daran beteiligt sind neben Kelheim und wir auch Sgi Waldenburg (3.) und Sgi Ludwigsburg (4.)."
Alles bestens im Griff hatte das bewährte Helferteam der SGU, allen voran Mannschaftsführer, Manager, Organisator und Wettkampfmoderator Andreas Steuer. |
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