Bundesligamannschaft der SG Ulrichshögl muss in die Relegation

Das Pech blieb der Mannschaft bis zum Schluss treu.
Erneut Ersatzgeschwächt ging die Mannschaft zu ihren beiden letzten Kämpfen in der Bundesliga-Süd Luftpistole in Ludwigsburg an den Start. Damit das Team überhaupt antreten konnte musste zu diesen beiden Wettbewerben Matthias Laufer zum ersten Mal in dieser Saison schießen. Seinen letzten Wettkampf bestritt der Erfurter vor über einem Jahr, da er mit einem Studium angefangen hat. Wie bereits im Vorbericht erwähnt, fehlten wegen Verletzung oder anderweitigen Verpflichtungen neben der Nummer eins Vigilio Fait, Jan-Erik Aeply, Johannes Kröll und Iris Kerschbaum.

Am Samstag musste das Team um Trainer Andreas Trommer gegen die SSG Dynamit Fürth antreten. Mit der dreimaligen Europameisterin aus Dänemark, Susanne Meyerhoff und der amtierenden Europameisterin Claudia Verdiccio standen zwei sehr erfolgreiche Schützinnen in Reihen der Fürther auf den Positionen 1 und 2. Hier mussten Tobias Steinberger und Regina Altbauer dagegen halten. Tobias konnte den Wettkampf lange offen halten. Bis zur dritten Serie hatte er nur 2 Ringe Rückstand, doch mit einer hervorragenden Schlussserie mit 97 Ringen durch die dänische Nationalkaderschützin ging dieser Punkt an Fürth (382 : 373 Ringe). In der zweiten Paarung musste Regina Altbauer gleich einen 5 Ringe Rückstand in Kauf nehmen. Ihre Kontrahentin legte mit 97 Ringen den besten Start von allen Schützen hin. Diesen Abstand konnte Regina leider im laufe des Wettkampfes nicht mehr aufholen, sondern nur noch auf 4 Ringe verkürzen (375 : 371 Ringe). In der dritten Paarung konnte der Saisondebütant auf Seiten der Ulrichshögler gleich einmal seinen Gegner mit jeweils 93 Ringen in den ersten beiden Serien einen 7 Ringe Abstand vorlegen. Doch gegen Ende der dritten Serie begann das Dilemma. Mit muskulären Problemen im Nackenbereich und in der Schulter konnte er seinen Anschlag nicht mehr optimal einnehmen und somit fielen vermehrt schlechte Schüsse. Mit 88 Ringen in der dritten Serie und den 84 Ringen im letzten Durchgang verlor er den sicher geglaubten Sieg mit den Schüssen 36 bis 39. Zum selben Zeitpunkt gelang seinem Gegner eine 47 Serie und holte sich damit mit 364 : 358 Ringen den Punkt für Fürth. Sandra Schönmetzler auf Position 4 konnte von Beginn an eine 4 Ringe Führung erarbeiten, die sie bis zum Schluss auf 10 Ringe ausbaute. Mit 374 : 364 Ringen holte sie den ersten Punkt für die Högler Truppe. Das spannendste Duell lieferten sich auf Position 5 Manuel Heilgemeier und der Fürther Volker Roth. Der gelbe Punkt, zeigt am Monitor die Führung an, wechselte ständig hin und her. Als Manuel dann in der dritten Serie mit einer wahrlichen Energieleistung 97 Ringe erzielen konnte, schien der Sieg sicher, doch sein Gegner war von diesem Ergebnis nicht schockiert und schoss gleich einmal fünf 10er in Folge und holte sich wieder den Punkt. Bis zum drittletzten Schuss lag er nun in Führung, doch ein schlechter Schuss brachte kurz vor Schluss die uneinholbare Führung für Manuel und mit 376 : 374 Ringen auch den zweiten Punkt für Ulrichshögl. Wieder einmal wurden ein Einzelsieg erst mit den letzten 5 Schuss und auch der wichtige Mannschaftspunkt verloren.

Danach ging der Hausherr, die SGi Ludwigsburg, gegen den bislang Tabellenletzten der SG Altheim-Waldhausen an den Start. Die zu diesem Zeitpunkt erschienen Zuschauer (ca. 70 – 80) erlebten einen Wettkampf auf sehr hohem Niveau und mit Spannung pur. In der Paarung zwei brachte erst der dritte Stechschuss die Entscheidung über Sieg und Niederlage. Mit einer Kaltschnäuzigkeit wartete der Ludwigsburger Andreas Schneider ab, was sein Gegner Franz Roth geschossen hat und gab danach erst seinen Schuss ab. Im dritten Stechschuss konnte Schneider unter frenetischen Jubel der Zuschauer mit der entscheidenden 10, gegen die 9 von Roth, den Punkt für sein Team gewinnen und somit auch den Sieg für die Ludwigsburger Mannschaft sichern. Damit stand fest, dass Altheim-Waldhausen sicher abgestiegen ist und am kommenden Tag das Ulrichshögler Team unbedingt gegen Ludwigsburg einen Sieg zur Vermeidung des drohenden Relegationsplatzes benötigte.

 

Am Sonntag Vormittag mussten zuerst die beiden Teams von der SSG Dynamit Fürth und der SV Altheim-Waldhausen an den Stand. Die Fürther Mannschaft benötigte unbedingt einen Sieg, um sich noch für das Finale, das in Paderborn stattfindet, zu qualifizieren. Mit einem deutlichen 5:0 Erfolg schafften die Mittelfranken als viertplazierter noch den Einzug in das Finale, dass am 09. + 10.02.2008 durchgeführt wird.

Anschließend wurden die Mannschaften von Ulrichshögl und Ludwigsburg zum letzten Wettkampf in dieser Saison aufgerufen. In der Paarung eins musste Tobias Steinberger gegen den Schweizer Nationalkaderschützen antreten. Mit einem guten Rhythmus und einer ruhigen Hand startete er mit zweimal 96 Ringen. Zu diesem Zeitpunkt kämpfte sein Gegner darum nicht den Anschluss zu verlieren. Erst in der dritten Serie konnte Christoph Schmid einen Ring gut machen. Doch im vierten Durchgang klappte es bei Tobias auf einmal nicht mehr so richtig und er beendete seinen Wettkampf mit einer 90er Serie. Jetzt wurde es noch einmal richtig spannend, da sein Gegner sich gerade in einer Hochphase befand. Doch auch hier spielten die Nerven eine wichtige Rolle. Im Bewusstsein, mit den letzten 4 Schuss nur noch 10er schießen zu müssen, kam unweigerlich der „schlechte Schuss“ und dieser Punkt ging mit 377 : 374 Ringen an Tobias Steinberger. In der zweiten Paarung traf Regina Altbauer auf den Sieger des Stechschiessen des Vortages. Andreas Schneider schoss äußerst konzentriert und gewohnt schnell seine Serien und setzte damit Regina erheblich unter Druck Diese steigerte sich von Serie zu Serie, doch mit seinen Serien von 96/95/96 und 94 Ringen erzielte der Ludwigsburger das beste Resultat dieser Begegnung und gewann diesen Punkt mit 381 : 370 Ringe doch etwas deutlich. Auf Position drei traf Matthias Laufer auf Florian Brunner. Von Beginn an wollte es bei „Maddse“ einfach nicht so richtig klappen, und mit einer 88er Serie hatte er gleich ins Hintertreffen. Doch in den folgenden Serien konnte er sich enorm steigern, doch sein Gegner legte jeweils ein paar Ringe drauf und beendete seinen Wettbewerb mit einer 97er Serie. Mit einem hervorragenden Ergebnis von 379 zu 368 Ringen ging auch dieser Punkt an Ludwigsburg. Jetzt mussten die beiden letzten Begegnungen die entscheidenden Punkte um Sieg oder Niederlage bringen. In der Paarung vier traf Sandra Schönmetzler auf Dirk Ruiken. Beide starteten äußerst nervös in ihren Wettkampf und schlossen jeweils unter 90Ringe die erste Serie ab. Doch in der zweiten Serie legte Dirk den Grundstein zum Erfolg. Mit einer 96er Serie setzte er sich bereits mit 6 Ringe von seiner Gegnerin ab. Diese konnte im dritten Durchgang noch einmal den Abstand auf zwei Ringe verkürzen. Jetzt erhoffte sich jeder im Lager der Högler Anhänger den entscheidenden Aufschwung, doch Ruiken konnte sich erneut steigern und eher seinen Wettkampf beenden. Jetzt war anhand der graphischen Darstellung allen Bekannt, dass Sandra in den letzten vier Schuss nur noch 10er schießen muss, um ein Stechen zu erzwingen. Leider zerplatze die Hoffnung mit dem drittletzten Schuss und auch dieser Punkt ging mit 366 : 362 Ringen an Ludwigsburg. Spannung pur bis zum letzten Schuss war in der Paarung auf Position fünf. Manuel Heilgemeier traf hier auf den Linksschützen Rainer Zintel. Beide lieferten sich von Beginn an ein unwahrscheinliches Duell. Mit 96 : 95 Ringen in der ersten Serie konnte Manuel einen Ring Vorsprung erarbeiten. Doch in der zweiten Serie konterte Zintel mit einer 97er Serie und ging damit um insgesamt 3 Ringe in Führung. Nach der dritten Serie schaffte Manuel wieder den Wechsel und ging erneut um einen Ring in Führung. Zu diesem Zeitpunkt wechselte auf der Leinwand die Anzeige der Führung ständig hin und her oder es wurde sogar gleichstand angezeigt. Manuel beendete seinen Wettkampf mit 375 Ringe und sein Gegner hatte noch einen Schuss abzugeben. Dieser benötigte zum Gleichstand unbedingt eine 10 und diese leuchtete auch auf dem Monitor auf, als er diesen abgegeben hatte. Das hieß für beide, sie mussten ins Stechen. Zu diesem Zeitpunkt stand der Sieg für Ludwigsburg bereits fest, doch es ging nur noch um die Höhe. Auch in diesem Stechen versuchte der Ludwigsburger Schütze Manuel durch seine Mimik und sein Verhalten beim Stechschuss zu irritieren. Völlig unbeeindruckt schoss Manuel eine 10, doch sein Gegner konterte sofort und brachte ebenfalls eine 10. Beim zweiten Stechschuss das selbe Spiel. Manuel gab seinen Schuss ab und hatte eine 9,8, doch sein Gegner erreichte ebenfalls eine 9 und es musste ein weiterer Schuss die Entscheidung bringen. Doch dieses Mal überraschte Zintel alle und er ging beim Startsignal sofort in den Anschlag und schoss sehr schnell eine 10. Während lauter Jubel durch die anwesenden Zuschauer und Mannschaftsmitgliedern aufbrauste, musste jetzt Manuel noch seinen Schuss abgeben. Dieser fiel leider nicht so gut aus und dieses Stechen und somit auch diesen Punkt gewann der Ludwigsburger Schütze für seine Mannschaft. In der Endabrechnung fiel der Sieg mit 4:1 für Ludwigsburg doch zu deutlich aus.

Mit dieser Niederlage stand auch fest, dass die Mannschaft der SG Ulrichshögl erneut in der Relegation antreten muss. Diese findet am Faschingssonntag, 03.02.08 auf der Olympiaschiessanlage in München/Hochbrück statt. Dort trifft die heimische Mannschaft auf die jeweils beiden Erstplatzierten der Regionalliga Süd und Süd/West. An diesem Tag schießen die Mannschaften jeweils zwei Wertungen, bei denen alle Ringe zusammengezählt werden. Die ersten zwei Mannschaften mit den meisten Ringen steigen dann in die 1. Bundesliga Süd auf. Bislang ist nur bekannt, dass die Mannschaften aus Willmandingen (scheiterte bereits in den letzten Jahren in der Relegation) und die FSG Hilpoltstein (Absteiger aus der 1. Bundesliga in der letzten Saison) als führende der beiden Ligen, als mögliche Gegner in Betracht kommen. Weitere Gegner könnten die FSG Zwiesel oder die FSG Bad Tölz aus Liga Süd und die SGi Ludwigshafen aus Liga Süd/West werden. Die Entscheidung hierfür fällt erst am 27.01.2008.

In der Hoffnung, dass zu diesen beiden wichtigen Wettkämpfen wieder alle Schützen an Bord sind wird die LP-Mannschaft dann mit altgewohnter Willensstärke antreten.