Bundesliga – Süd Luftpistole am 26. + 27. November 2005

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Die Schützengesellschaft Ulrichshögl war Gastgeber in der höchsten Pistolen – Liga. Nervenkitzel, Emotionen, Enttäuschungen aber auch erlösende Freude, all das war am 3. Wettkampfwochenende geboten. „Da pfeif´ ich auf jeden Fernsehkrimi“, meinte Ex-Schützenmeister Hans Mende. Denn was sich zwei Tage lang in der Mitterfeldener Sporthalle abspielte, zog bis zu 400 Zuschauern in ihren Bann. Die Wettkämpfe wurden von Elmar Mirbek als Kampfrichter und Andreas Steuer als Moderator und Schießleiter souverän geführt.




Im Rahmenprogramm fanden wieder Vergleichskämpfe mit dem Luftgewehr zwischen dem Rupertigau und dem Land Salzburg bei den Damen und Herren statt. In diesem Jahr konnten sich beide Teams aus dem Rupertigau für die Niederlagen im Vorjahr revanchieren und gewannen die Wettkämpfe mit 3 : 2 bei den Damen und 4 : 1 (nach Stechen) bei den Herren. Für das Damenteam konnten Reiter Yvonne (390 : 385 Ringe, bestes Ergebnis), Julia Kaspar (387:385 Ringe) und Daniela Reichenberger (386:371 Ringe) die Punkte holen. Barbara Oberauer (383 : 382 Ringe gegen Regina Reiter) und Melanie Pichler (382 : 380 Ringe gegen Daniela Reiter) punkteten für das Salzburger Team. Bei den Herren konnten auf Position 1 (Christian Wadislohner 388:387 Ringe Robert Wenger), Position 3 (Andreas Rosshuber 379: 378 Ringe gegen Christian Niederreiter) und auf Position 4 (Johann Reiter 376:370 Ringe gegen Rupert Bergschober) die Siegpunkte direkt einfahren. In der Paarung 2 mussten die Kontrahenten ins Stechen. Nach Ablauf der 40 Schuss hatten beide Schützen 380 Ringe. Im darauf folgenden Stechen konnte Jürgen Dragoni mit 10:9 gegenüber Mag. Sascha Haberlandner den vierten Einzelpunkt behaupten. Den Ehrenpunkt für das Salzburger Herren Team konnte Christian Wurzinger gegen Hannes Baumann mit 380:379 Ringen erkämpfen.




Im Anschluss an dem Luftgewehr-Vergleichskampf der Damen fand die erste Begegnung des Wochenendes, zwischen dem SV Kelheim-Gmünd und dem SV Heidelberg, statt. Trotz der klaren Tabellensituation konnte und durfte der Aufsteiger nicht unterschätzt werden. Bis zur dritten Serie konnte von den Heidelberger Schützen die Partie offen gehalten werden. Doch dann wendete sich das Blatt zu Gunsten der Kelheimer Mannschaft. Auf Position 1 konnte Dorjsuren Munkhbayar gegen Claudia Verdicchio (383 : 378) den Punkt sichern. Mit dem Italiener Roberto DiDonna steht auf der Position zwei bei Kelheim ein Weltklasse Schütze. Dies bewies er mit dem besten Ergebnis des Wochenendes. Mit einer blitzsauberen 100er Serie und gesamt 388 Ringen ließ er Daniel Barner (377 Ringe) keine Change. Einen harten fight lieferten sich Monika Martin und Cornelia Froelich. Letztendlich gewann die Kelheimer Schützin dann doch deutlich mit 379 : 373 Ringen. Bis zur vierten Serie stand es unentschieden zwischen Thomas Karsch und Alexander Riedl, doch mit einer erneuten Leistungssteigerung in der letzten Serie auf 95 Ringe konnte Karsch den vierten Punkt mit 373 : 370 Ringen für das Kelheimer Team behaupten. Den Ehrenpunkt sicherte für das Heidelberger Team Gerhard Wetzler. Von Beginn an konnte er seinen Gegner, Thomas Kirchmeier, auf Distanz halten und am Ende mit 377 : 368 Ringen gewinnen. Mit 4:1 setzte sich dann doch der Favorit gegen den Aufsteiger deutlich durch.




Wesentlich dramatischer und letztlich mit einem Jubelsturm im Ulrichshögler Lager verlief der nachfolgende Kampf gegen den TSV Ötlingen. Die Ulrichshögler Schützen standen gegen die bislang sieglosen, sehr sympathischen Ötlinger, unter Zugzwang. Die Führung während der vier Serien wechselte mehrfach. Zwar zeichnete sich auf den Positionen 4 mit Regina Altbauer (erster Einsatz in dieser Saison) und auf 5 mit Tobias Steinberger relativ bald eine solide Basis ab. Regina hatte bereits nach den ersten Serien einen Vorsprung von 12 Ringen herausgeschossen, doch in der letzten Serie legte sie noch einmal eine 97er Serie hin und beendete mit 382 : 366 Ringen (Gegner Achim Rieger) ihren Wettkampf. Dies bedeutete neben dem Punktgewinn für die Mannschaft auch das beste Ergebnis in dieser Begegnung. Auch Tobias Steinberger hielt, bis auf einen kleinen Durchhänger in der zweiten Serie, seine Gegnerin Susi Horvat auf Distanz und konnte vorzeitig den zweiten Punkt für die heimische Mannschaft mit 370:359 Ringen erkämpfen. Sandra Schönmetzler auf Stand 3 hatte, obwohl sie durchwegs konstant schoss, mit Stefan Scharpf einen starken Widersacher, der erst in der vierten Serie schwächelte und sich letztlich nur mit einem Ring Vorsprung ins „Ziel“ rettet. Dieser Punkt ging mit 373:372 Ringen an das Ötlinger Team. In der Paarung zwei lief Jan-Erik Aeply bis zur vierten Serie einen 2 Punkte Rückstand hinterher. Doch mit einer gewaltigen Steigerung auf 96 Ringe konnte er den Spieß umdrehen und letztendlich selber mit zwei Ringen Vorsprung (377:375 Ringe) gegen Michael Waibel den entscheidenden dritten Punkt für das Högler Team gewinnen. Für knisternde Dramatik sorgten der SGU-Schütze Daryl Szarenski und der amtierende türkische Meister, Yusuf Dikec, für Ötlingen. Szarenski lag bis zur letzten Serie mit zwei Ringen zurück, doch dann powerte er und konnte mit einer hervorragenden 99er Serie die 97 Ringe von Dikec Toppen und mit 381 Ringen ein Stechen erzwingen. Beim ersten Stechschuss trafen beide zunächst eine 9, doch dann im zweiten Stechschuss legte Szarenski eine 10 vor, die Dikec nicht kontern konnte. Nachdem die 9 auf dem Monitor von dem Ötlinger Schützen aufleuchtete begleitete tosender Applaus die Schlussszenerie. Mit diesem gewonnen Stechen stand der Endstand von 4:1 für die Ulrichshögler Truppe fest. Dieser Wettkampf wurde von einem regionalen Fernsehsender (Regional Fernsehen Oberbayern RFO) verfolgt und hervorragend in den Medien dargestellt.




Am Sonntag traf die Mannschaft der SG Kelheim-Gmünd auf den weiterhin sieglosen TSV Ötlingen. Von Beginn an starteten die Schützen der Ötlinger Mannschaft auf der Position 1 bis 4 furios und lagen gleich mit 4:1 in Führung. Von da an wechselte ständig die Führung in den einzelnen Paarungen. Auf Position 1 erkämpfte sich Dorjsuren Munkhbayar in der dritten Serie eine Führung gegen Yusuf Dikec. Doch in ihrer vierten Serie gelangen ihr zu wenig 10er und der Ötlinger Schütze konnte mit einer 97er Serie kontern und gewann dann doch mit vier Ringen Unterschied diesen Vergleich. Mit 381:377 Ringen erkämpfte sich der Ötlinger den Punkt für seine Mannschaft. In der Paarung 2 hatte Roberto DiDonna nur in der ersten Serie mit 96:97 Ringen das nachsehen. Doch ab der zweiten Serie, in der sein Gegner Michael Waibel mit einer 89er Serie einen Durchhänger hatte, zeigte der Kelheimer Schütze, wer in dieser Paarung den Ton angibt. Letztendlich deutlich mit 10 Ringen Unterschied, 383:373 ging dieser Punkt an das Kelheimer Team. Auch in der dritten Paarung war von Beginn an der Ötlinger Schütze, Stefan Scharpf gegen Monika Martin leicht im Vorteil. Doch mit einer Leistungssteigerung und konstanten 95er Serien konnte sie ihren Gegner unter Druck setzten und am Ende dann doch deutlich mit 376:370 Ringe diesen Punkt für Kehlheim erkämpfen. Spannung bis zum letzten Schuss war in der vierten Paarung. In diesem Bewerb ging der Ötlinger Achim Rieger gleich einmal mit 93:90 Ringen in Führung. Doch Thomas Kirchmeier konnte in der zweiten Serie mit 94:90 Ringen den Vorsprung egalisieren und sogar mit einem Ring in Führung gehen. Weder der Kelheimer, noch der Ötlinger konnte dann einen deutlichen Vorsprung herausschießen. Ständig wechselte die Führung bei den beiden. In den beiden letzten Serien hatten beide dann den gleichen Ringwert und somit konnte Thomas Kirchmeier auch diesen Punkt für die Mannschaft mit einem Ring Vorsprung sichern. In der 5. Paarung setzte Thomas Karsch (Kelheim) gleich seine Gegnerin Susi Horvat (Ötlingen) mit einer 96er Serie den Schneid abgekauft. Von da an baute er die Führung von Serie zu Serie aus und gewann dann mit 377:365 Ringe den vierten Punkt für das Kelheimer Team einfahren. Auch diesen Wettkampf konnte die Mannschaft von Kelheim-Gmünd mit 4:1 für sich entscheiden.




Anschließend hieß es für die Fans der heimischen Mannschaft noch einmal kräftig Daumen drücken. Von Beginn an setzten die Heidelberger Schützen das Ulrichshögler Team gehörig unter Druck. Damit sorgten beide Teams für nervenaufreibende Spannung. Jede geschossene 10, egal von wem diese geschossen wurde, wurde mit Beifall, Ratschen oder sonstigen Geräuscherzeugern quittiert. Bei der Högler Mannschaft ging in der Paarung 5 Matthias Laufer für Tobias Steinberger an den Start. Er bekam es mit dem Bundesliganeuling auf Heidelberger Seite, Gordon Krause, zu tun. Unbeirrt dieser Lage, setzte Laufer seinen Gegner gleich mit zwei Mal 94 Ringen unter Druck. In der ersten Serie hielt Krause noch gut dagegen, doch in der zweiten hatte er auf einmal Probleme und erreichte nur noch 88 Ringe. Von da an steigerte er seinen Vorsprung auf 10 Ringe und am Ende konnte er mit 371:361 Ringe den ersten Punkt für die heimische Mannschaft einfahren. In der Paarung 4 ging Regina Altbauer zu ihren zweiten Einsatz an den Start. Sie musste gegen Peter Strehl in der ersten Serie gleich einmal einen Rückstand in Kauf nehmen. Doch sie steigerte sich in der zweiten Serie auf 94 Ringe und ging ihrerseits mit einem Ring in Vorsprung. In der dritten Serie gab es ein Kopf an Kopf schießen. Beide erzielten mit 96 Ringen ein hervorragendes Ergebnis, doch wieder einmal bewies Regina Altbauer ihre Nervenstärke und konnte ihren Wettkampf mit einer weitern 96er Serie beenden. Als besonderes „Zuckerl“ schoss sie mit dem letzten Schuss eine 10,9. Dies und der gewonnene Punkt wurde unter tosenden Beifall von den Zuschauern quittiert. Am Ende hieß es 379:374. Auf Position drei ging Sandra Schönmetzler für die Ulrichshögler Mannschaft in der ersten Serie gleich in Führung, doch Alexander Riedl konterte in der zweiten Serie mit 94 Ringe und ging seinerseits in Führung. Sandra kämpfte sich in der dritten Serie zurück und übernahm erneut die Führung. Riedl wiederum konterte wiederum seinerseits in der vierten Serie mit einer 95er Serie. Dagegen konnte die Högler Schützin nicht mehr dagegen halten und somit konnte der Heidelberger diesen Wettkampf für sich mit 374:369 Ringen gewinnen. Auf der Position zwei musste der Landestrainer Pistole für Bayern, Jan-Erik Aeply gegen Gerhard Wetzler an den Stand. Auch in dieser Begegnung startete der Heidelberger Schütze besser als sein Gegner. Aber auch in dieser Paarung konnte der Ulrichshögler mit einer 96 in der zweiten Serie die Führung zurück kämpfen. Diese Führung behielt er auch nach der dritten Serie und mit einer erneuten 96 konnte er dann mit einem Vorsprung von 3 Ringen seinen Wettkampf gewinnen. Am Ende stand mit 376:373 Ringe und der dritte Punkt für die Ulrichshögler Mannschaft fest. Spannung pur lieferten die Schützen in der Paarung 1. USA-Schütze Daryl Szarenski auf der Seite der heimischen Mannschaft bekam es mit dem Landestrainer Pistole von Württemberg, Daniel Barner zu tun. Von Beginn an ging Barner mit einer hervorragenden 97er Serie mit einem Ring in Führung. Von da an schossen beide Schützen die identischen Serien. Erst in der vierten Serie drehte Szarenski das Ruder herum und setzte den Heidelberger Schützen mit seinen 98 Ringen gewaltig unter Druck. Barner konnte in der letzten Serie „nur“ noch 95 Ringe erkämpfen mit 383:381 Ringen ging auch dieser Punkt unter tosenden Beifall an das heimische Team. Mit einem weitern 4:1 konnte auch dieser Wettkampf entschieden werden.




Der Trainer der Ulrichshögler Mannschaft, Andreas Trommer, und der Mannschaftsführer Andreas Steuer meinten nach diesem Wettkampf unisono: „Es war eine unheimliche nervliche Belastung. Aber wir sind mit unserem Team überaus glücklich, dass wir für ein weiteres Jahr den Bundesligaverbleib gesichert haben. Des weiteren besteht mit diesen beiden Siegen die Möglichkeit an der Finalteilnahme in Waldkraiburg“.

 

Mannschaftsfoto Bundesligamannschaft SG Ulrichshögl
LP-Mannschaft mit Trainer Andreas Trommer



In der Tabelle führt die Mannschaft von der SGi Waldenburg ungeschlagen mit 12:0 Mannschafts-Punkten und 25:5 Einzel-Punkten vor SG Kelheim-Gmünd (10:2/21:9), SGi Ludwigsburg (10:2/17:13), ESV Weil am Rhein (6:6/16:14), SG Ulrichshögl (6:6/15:15), SSG Dynamit Fürth (2:10/12:18), SV Heidelberg (2:10/8:22) und als 8. die Mannschaft von SpSch TSV Ötlingen (0:12/6:24).

Aktuelle Tabelle:
Platz Verein Einzelpunkte Mannschaftspunkte
1 Sgi Waldenburg

25 : 05

12 : 00

2 SV Kelheim-Gmünd

21 : 09

10 : 02

3 Sgi Ludwigsburg

17 : 13

10 : 02

4 ESV Weil am Rhein

16 : 14

06 : 06

5 SG Ulrichshögl

15 : 15

06 : 06

6 SSG Dynamit Fürth

12 : 18

02 : 10

7 SV Heidelberg v. 1490

08 : 22

02 : 10

8 SpSch TSV Ötlingen

06 : 24

00 : 12