Die Schützengesellschaft Ulrichshögl war Gastgeber in der höchsten
Pistolen – Liga. Nervenkitzel, Emotionen, Enttäuschungen aber
auch erlösende Freude, all das war am 3. Wettkampfwochenende geboten.
„Da pfeif´ ich auf jeden Fernsehkrimi“, meinte Ex-Schützenmeister
Hans Mende. Denn was sich zwei Tage lang in der Mitterfeldener Sporthalle
abspielte, zog bis zu 400 Zuschauern in ihren Bann. Die Wettkämpfe
wurden von Elmar Mirbek als Kampfrichter und Andreas Steuer als Moderator
und Schießleiter souverän geführt.
Im Rahmenprogramm fanden wieder Vergleichskämpfe mit
dem Luftgewehr zwischen dem Rupertigau und dem Land Salzburg bei den Damen
und Herren statt. In diesem Jahr konnten sich beide Teams aus dem Rupertigau
für die Niederlagen im Vorjahr revanchieren und gewannen die Wettkämpfe
mit 3 : 2 bei den Damen und 4 : 1 (nach Stechen) bei den Herren. Für
das Damenteam konnten Reiter Yvonne (390 : 385 Ringe, bestes Ergebnis),
Julia Kaspar (387:385 Ringe) und Daniela Reichenberger (386:371 Ringe)
die Punkte holen. Barbara Oberauer (383 : 382 Ringe gegen Regina Reiter)
und Melanie Pichler (382 : 380 Ringe gegen Daniela Reiter) punkteten für
das Salzburger Team. Bei den Herren konnten auf Position 1 (Christian
Wadislohner 388:387 Ringe Robert Wenger), Position 3 (Andreas Rosshuber
379: 378 Ringe gegen Christian Niederreiter) und auf Position 4 (Johann
Reiter 376:370 Ringe gegen Rupert Bergschober) die Siegpunkte direkt einfahren.
In der Paarung 2 mussten die Kontrahenten ins Stechen. Nach Ablauf der
40 Schuss hatten beide Schützen 380 Ringe. Im darauf folgenden Stechen
konnte Jürgen Dragoni mit 10:9 gegenüber Mag. Sascha Haberlandner
den vierten Einzelpunkt behaupten. Den Ehrenpunkt für das Salzburger
Herren Team konnte Christian Wurzinger gegen Hannes Baumann mit 380:379
Ringen erkämpfen.
Im Anschluss an dem Luftgewehr-Vergleichskampf der Damen fand die erste
Begegnung des Wochenendes, zwischen dem SV Kelheim-Gmünd und dem SV
Heidelberg, statt. Trotz der klaren Tabellensituation konnte und durfte
der Aufsteiger nicht unterschätzt werden. Bis zur dritten Serie konnte
von den Heidelberger Schützen die Partie offen gehalten werden. Doch
dann wendete sich das Blatt zu Gunsten der Kelheimer Mannschaft. Auf Position
1 konnte Dorjsuren Munkhbayar gegen Claudia Verdicchio (383 : 378) den Punkt
sichern. Mit dem Italiener Roberto DiDonna steht auf der Position zwei bei
Kelheim ein Weltklasse Schütze. Dies bewies er mit dem besten Ergebnis
des Wochenendes. Mit einer blitzsauberen 100er Serie und gesamt 388 Ringen
ließ er Daniel Barner (377 Ringe) keine Change. Einen harten fight
lieferten sich Monika Martin und Cornelia Froelich. Letztendlich gewann
die Kelheimer Schützin dann doch deutlich mit 379 : 373 Ringen. Bis
zur vierten Serie stand es unentschieden zwischen Thomas Karsch und Alexander
Riedl, doch mit einer erneuten Leistungssteigerung in der letzten Serie
auf 95 Ringe konnte Karsch den vierten Punkt mit 373 : 370 Ringen für
das Kelheimer Team behaupten. Den Ehrenpunkt sicherte für das Heidelberger
Team Gerhard Wetzler. Von Beginn an konnte er seinen Gegner, Thomas Kirchmeier,
auf Distanz halten und am Ende mit 377 : 368 Ringen gewinnen. Mit 4:1 setzte
sich dann doch der Favorit gegen den Aufsteiger deutlich durch.
Wesentlich dramatischer und letztlich mit einem Jubelsturm im Ulrichshögler
Lager verlief der nachfolgende Kampf gegen den TSV Ötlingen. Die
Ulrichshögler Schützen standen gegen die bislang sieglosen,
sehr sympathischen Ötlinger, unter Zugzwang. Die Führung während
der vier Serien wechselte mehrfach. Zwar zeichnete sich auf den Positionen
4 mit Regina Altbauer (erster Einsatz in dieser Saison) und auf 5 mit
Tobias Steinberger relativ bald eine solide Basis ab. Regina hatte bereits
nach den ersten Serien einen Vorsprung von 12 Ringen herausgeschossen,
doch in der letzten Serie legte sie noch einmal eine 97er Serie hin und
beendete mit 382 : 366 Ringen (Gegner Achim Rieger) ihren Wettkampf. Dies
bedeutete neben dem Punktgewinn für die Mannschaft auch das beste
Ergebnis in dieser Begegnung. Auch Tobias Steinberger hielt, bis auf einen
kleinen Durchhänger in der zweiten Serie, seine Gegnerin Susi Horvat
auf Distanz und konnte vorzeitig den zweiten Punkt für die heimische
Mannschaft mit 370:359 Ringen erkämpfen. Sandra Schönmetzler
auf Stand 3 hatte, obwohl sie durchwegs konstant schoss, mit Stefan Scharpf
einen starken Widersacher, der erst in der vierten Serie schwächelte
und sich letztlich nur mit einem Ring Vorsprung ins „Ziel“
rettet. Dieser Punkt ging mit 373:372 Ringen an das Ötlinger Team.
In der Paarung zwei lief Jan-Erik Aeply bis zur vierten Serie einen 2
Punkte Rückstand hinterher. Doch mit einer gewaltigen Steigerung
auf 96 Ringe konnte er den Spieß umdrehen und letztendlich selber
mit zwei Ringen Vorsprung (377:375 Ringe) gegen Michael Waibel den entscheidenden
dritten Punkt für das Högler Team gewinnen. Für knisternde
Dramatik sorgten der SGU-Schütze Daryl Szarenski und der amtierende
türkische Meister, Yusuf Dikec, für Ötlingen. Szarenski
lag bis zur letzten Serie mit zwei Ringen zurück, doch dann powerte
er und konnte mit einer hervorragenden 99er Serie die 97 Ringe von Dikec
Toppen und mit 381 Ringen ein Stechen erzwingen. Beim ersten Stechschuss
trafen beide zunächst eine 9, doch dann im zweiten Stechschuss legte
Szarenski eine 10 vor, die Dikec nicht kontern konnte. Nachdem die 9 auf
dem Monitor von dem Ötlinger Schützen aufleuchtete begleitete
tosender Applaus die Schlussszenerie. Mit diesem gewonnen Stechen stand
der Endstand von 4:1 für die Ulrichshögler Truppe fest.
Dieser Wettkampf wurde von einem regionalen Fernsehsender (Regional Fernsehen
Oberbayern RFO) verfolgt und hervorragend in den Medien dargestellt.
Am Sonntag traf die Mannschaft der SG Kelheim-Gmünd auf den weiterhin
sieglosen TSV Ötlingen. Von Beginn an starteten die Schützen
der Ötlinger Mannschaft auf der Position 1 bis 4 furios und lagen
gleich mit 4:1 in Führung. Von da an wechselte ständig die Führung
in den einzelnen Paarungen. Auf Position 1 erkämpfte sich Dorjsuren
Munkhbayar in der dritten Serie eine Führung gegen Yusuf Dikec. Doch
in ihrer vierten Serie gelangen ihr zu wenig 10er und der Ötlinger
Schütze konnte mit einer 97er Serie kontern und gewann dann doch
mit vier Ringen Unterschied diesen Vergleich. Mit 381:377 Ringen erkämpfte
sich der Ötlinger den Punkt für seine Mannschaft. In der Paarung
2 hatte Roberto DiDonna nur in der ersten Serie mit 96:97 Ringen das nachsehen.
Doch ab der zweiten Serie, in der sein Gegner Michael Waibel mit einer
89er Serie einen Durchhänger hatte, zeigte der Kelheimer Schütze,
wer in dieser Paarung den Ton angibt. Letztendlich deutlich mit 10 Ringen
Unterschied, 383:373 ging dieser Punkt an das Kelheimer Team. Auch in
der dritten Paarung war von Beginn an der Ötlinger Schütze,
Stefan Scharpf gegen Monika Martin leicht im Vorteil. Doch mit einer Leistungssteigerung
und konstanten 95er Serien konnte sie ihren Gegner unter Druck setzten
und am Ende dann doch deutlich mit 376:370 Ringe diesen Punkt für
Kehlheim erkämpfen. Spannung bis zum letzten Schuss war in der vierten
Paarung. In diesem Bewerb ging der Ötlinger Achim Rieger gleich einmal
mit 93:90 Ringen in Führung. Doch Thomas Kirchmeier konnte in der
zweiten Serie mit 94:90 Ringen den Vorsprung egalisieren und sogar mit
einem Ring in Führung gehen. Weder der Kelheimer, noch der Ötlinger
konnte dann einen deutlichen Vorsprung herausschießen. Ständig
wechselte die Führung bei den beiden. In den beiden letzten Serien
hatten beide dann den gleichen Ringwert und somit konnte Thomas Kirchmeier
auch diesen Punkt für die Mannschaft mit einem Ring Vorsprung sichern.
In der 5. Paarung setzte Thomas Karsch (Kelheim) gleich seine Gegnerin
Susi Horvat (Ötlingen) mit einer 96er Serie den Schneid abgekauft.
Von da an baute er die Führung von Serie zu Serie aus und gewann
dann mit 377:365 Ringe den vierten Punkt für das Kelheimer Team einfahren.
Auch diesen Wettkampf konnte die Mannschaft von Kelheim-Gmünd mit
4:1 für sich entscheiden.
Anschließend hieß es für die Fans der heimischen Mannschaft
noch einmal kräftig Daumen drücken. Von Beginn an setzten die
Heidelberger Schützen das Ulrichshögler Team gehörig unter
Druck. Damit sorgten beide Teams für nervenaufreibende Spannung.
Jede geschossene 10, egal von wem diese geschossen wurde, wurde mit Beifall,
Ratschen oder sonstigen Geräuscherzeugern quittiert. Bei der Högler
Mannschaft ging in der Paarung 5 Matthias Laufer für Tobias Steinberger
an den Start. Er bekam es mit dem Bundesliganeuling auf Heidelberger Seite,
Gordon Krause, zu tun. Unbeirrt dieser Lage, setzte Laufer seinen Gegner
gleich mit zwei Mal 94 Ringen unter Druck. In der ersten Serie hielt Krause
noch gut dagegen, doch in der zweiten hatte er auf einmal Probleme und
erreichte nur noch 88 Ringe. Von da an steigerte er seinen Vorsprung auf
10 Ringe und am Ende konnte er mit 371:361 Ringe den ersten Punkt für
die heimische Mannschaft einfahren. In der Paarung 4 ging Regina Altbauer
zu ihren zweiten Einsatz an den Start. Sie musste gegen Peter Strehl in
der ersten Serie gleich einmal einen Rückstand in Kauf nehmen. Doch
sie steigerte sich in der zweiten Serie auf 94 Ringe und ging ihrerseits
mit einem Ring in Vorsprung. In der dritten Serie gab es ein Kopf an Kopf
schießen. Beide erzielten mit 96 Ringen ein hervorragendes Ergebnis,
doch wieder einmal bewies Regina Altbauer ihre Nervenstärke und konnte
ihren Wettkampf mit einer weitern 96er Serie beenden. Als besonderes „Zuckerl“
schoss sie mit dem letzten Schuss eine 10,9. Dies und der gewonnene Punkt
wurde unter tosenden Beifall von den Zuschauern quittiert. Am Ende hieß
es 379:374. Auf Position drei ging Sandra Schönmetzler für die
Ulrichshögler Mannschaft in der ersten Serie gleich in Führung,
doch Alexander Riedl konterte in der zweiten Serie mit 94 Ringe und ging
seinerseits in Führung. Sandra kämpfte sich in der dritten Serie
zurück und übernahm erneut die Führung. Riedl wiederum
konterte wiederum seinerseits in der vierten Serie mit einer 95er Serie.
Dagegen konnte die Högler Schützin nicht mehr dagegen halten
und somit konnte der Heidelberger diesen Wettkampf für sich mit 374:369
Ringen gewinnen. Auf der Position zwei musste der Landestrainer Pistole
für Bayern, Jan-Erik Aeply gegen Gerhard Wetzler an den Stand. Auch
in dieser Begegnung startete der Heidelberger Schütze besser als
sein Gegner. Aber auch in dieser Paarung konnte der Ulrichshögler
mit einer 96 in der zweiten Serie die Führung zurück kämpfen.
Diese Führung behielt er auch nach der dritten Serie und mit einer
erneuten 96 konnte er dann mit einem Vorsprung von 3 Ringen seinen Wettkampf
gewinnen. Am Ende stand mit 376:373 Ringe und der dritte Punkt für
die Ulrichshögler Mannschaft fest. Spannung pur lieferten die Schützen
in der Paarung 1. USA-Schütze Daryl Szarenski auf der Seite der heimischen
Mannschaft bekam es mit dem Landestrainer Pistole von Württemberg,
Daniel Barner zu tun. Von Beginn an ging Barner mit einer hervorragenden
97er Serie mit einem Ring in Führung. Von da an schossen beide Schützen
die identischen Serien. Erst in der vierten Serie drehte Szarenski das
Ruder herum und setzte den Heidelberger Schützen mit seinen 98 Ringen
gewaltig unter Druck. Barner konnte in der letzten Serie „nur“
noch 95 Ringe erkämpfen mit 383:381 Ringen ging auch dieser Punkt
unter tosenden Beifall an das heimische Team. Mit einem weitern 4:1 konnte
auch dieser Wettkampf entschieden werden.
Der Trainer der Ulrichshögler Mannschaft, Andreas Trommer, und der
Mannschaftsführer Andreas Steuer meinten nach diesem Wettkampf unisono:
„Es war eine unheimliche nervliche Belastung. Aber wir sind mit
unserem Team überaus glücklich, dass wir für ein weiteres
Jahr den Bundesligaverbleib gesichert haben. Des weiteren besteht mit
diesen beiden Siegen die Möglichkeit an der Finalteilnahme in Waldkraiburg“.
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LP-Mannschaft mit Trainer Andreas Trommer |
In der Tabelle führt die Mannschaft von der SGi Waldenburg ungeschlagen
mit 12:0 Mannschafts-Punkten und 25:5 Einzel-Punkten vor SG Kelheim-Gmünd
(10:2/21:9), SGi Ludwigsburg (10:2/17:13), ESV Weil am Rhein (6:6/16:14),
SG Ulrichshögl (6:6/15:15), SSG Dynamit Fürth (2:10/12:18),
SV Heidelberg (2:10/8:22) und als 8. die Mannschaft von SpSch TSV Ötlingen
(0:12/6:24).
Aktuelle Tabelle:
Platz |
Verein |
Einzelpunkte |
Mannschaftspunkte |
1 |
Sgi Waldenburg |
25 : 05 |
12 : 00 |
2 |
SV Kelheim-Gmünd |
21 : 09 |
10 : 02 |
3 |
Sgi Ludwigsburg |
17 : 13 |
10 : 02 |
4 |
ESV Weil am Rhein |
16 : 14 |
06 : 06 |
5 |
SG Ulrichshögl |
15 : 15 |
06 : 06 |
6 |
SSG Dynamit Fürth |
12 : 18 |
02 : 10 |
7 |
SV Heidelberg v. 1490 |
08 : 22 |
02 : 10 |
8 |
SpSch TSV Ötlingen |
06 : 24 |
00 : 12 |
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