Ulrichshögl mit 3. Sieg in Folge

SGU verteidigt Tabellenführung

WALDENBURG/ULRICHSHÖGL (schl) - In der 1. Bundesliga Luftpistole fand am vergangenen Wochenende die zweite Runde in Waldenburg und Weil am Rhein statt. Die Ulrichshögler Mannschaft reiste als ungeschlagener Auftakt-Spitzenreiter für ihre zwei Vergleichskämpfe 450 Kilometer nach Waldenburg und konnte dort nach einem 4:1-Sieg über die Gastgeber und einer knappen 2:3-Niederlage tags drauf gegen SV Kehlheim-Gmünd die Tabellenspitze aufgrund der besseren Einzelergebnisse gegen drei weitere punktgleiche Vereine verteidigen. Damit steht jetzt schon fest, dass die Ulrichshögler mit dem Direktabstieg nichts mehr zu tun haben sondern im Gegensatz zum Vorjahr heuer sogar mit berechtigten Hoffnungen an die Finalrunde-Teilnahme schnuppern, welche im Februar 2009 in Coburg um die Deutsche LP-Mannschaftsmeisterschaft stattfindet. Hierzu qualifizieren sich die jeweils vier besten Teams der Saison 2008 aus der Bundesliga Süd und Nord.

Bevor es für die Ulrichshögler Luftpistole-Schützen gegen den dreifachen und aktuell amtierenden Deutschen SGI Waldenburg an den insgesamt zehn Ständen, allesamt elektronisch vernetzt, losging, sorgte eine Gruppe von hübschen Cheerleader-Mädels für Tanz und Stimmung. Auf Stand 1 - stets den Besten jeder Mannschaft vorbehalten - traf bei der SGU der Italiener Vigilio Fait auf den deutschen Nationalkaderschützen und Neuzugang Abdullah Ustaoglu Zwar lag Fait nach zwei Durchgängen mit zwei 97er-Serien knapp in Führung, doch der Knackpunkt für die letztlich 383:385-Ringniederlage war der dritten Runde zuschreiben, als der Italiener in Dienste der SGU 93 Ringe schoss. Manchmal hatte er allerdings ausgesprochenes Pech, als er die "10" bei 9,9-Ringergebnissen nur jeweils hauchdünn verfehlte.

Am Ende sollte es die einzige Niederlage der Oberbayern sein, denn die restlichen Schützen gewannen ihre Duelle: Manuel Heilgemeier mit 376 zu 374 gegen Wolfgang Renner, Tobias Steinberger klar mit 374 zu 364 gegen Andreas Reger, Sandra Schönmetzler in einer dramatischen "Nervenpartie" mit 369 zu 368 gegen Thomas Wüstemeyer, wobei dieser eigentlich auf Siegkurs lag, jedoch seinen allerletzten Schuss völlig verkorkste. Zu diesem Zeitpunkt stand allerdings der Gästesieg im Gesamtergebnis bereits fest, da alle anderen Schützen ihre Schüsse bereits absolviert hatten.

Klar beherrschte auch auf Stand 5 Jan-Erik Aeply mit 367 zu 358 den Waldenburger Neuling Markus Barth. SGU-Manager Andi Steuer: "Mich überraschte schon die klare Niederlage des Titelverteidigers, der nach Abgängen heuer eine neu aufgebaute Mannschaft präsentierte und mit Vladimir Gontscharov - er wäre die Nr. 2 auf dem Schießstand gewesen - einen kampferprobten Schützen nicht aufbieten konnte, da er terminüberschneidend beim Weltcup-Finale in Thailand im Einsatz war. Letztlich konnte uns das egal sein, denn mit diesen zwei Mannschaftspunkten hatten wie schon am ersten Kampftag unser gesetztes Ziel erreicht."

Spannungsgeladen verlief am nächsten Tag das Duell gegen SV Kelheim Gmünd. Vigilio Fait hatte es diesmal mit seinem Landsmann und ehemaligen Olympiasieger Roberto Di Donna zu tun. Mit 98/99 gegenüber 94/96 lag Di Donna von Anbeginn vorne, während Fait danach knapp dominierte, jedoch den Rückstand nicht mehr wettmachen konnte. Mit 387 zu 381 ging der Mannschaftspunkt an Kelheim Gmünd. Gleiches zeichnete sich auch frühzeitig am Stand 2 ab, wobei Manuel Heilgemeier nur den dritten Durchgang gegen seinen Kontrahenten, dem Traunsteiner und Ex-Ulrichshögler Sebastian Rosner für sich entscheiden konnte. In der Endsumme allerdings zu wenig um den 381-Ringesieg (374 von Heilgemeier) zu gefährden. Für ein optimales Abschneiden sorgte auf Position drei Tobias Steinberger, der bekannt als "Schnellschütze" mit stoischer Ruhe für das beste SGU-Tagesergebnis von 382 Ringe sorgte. Sein Gegner Thomas Karsch brachte es auf 375. Die etwas gesundheitlich angeschlagene Sandra Schönmetzler kam nach gutem Beginn immer mehr außer Tritt und schließlich fehlten ihr mit 364 zu 370 ihres Kontrahenten Christoph Schultheiß doch satte sechs Ringe. Kontinuierlich mit einer starken zweiten Serie zielte Jan-Erik Aeply auf die Scheibe, während sein Gegenüber Thomas Kirchmaier mit einer stark unterschiedlichen Leistungskurve aufwartete. 99 Ringe in Durchgang eins, 87 Ringe gleich danach bei zwei gravierenden Aussetzern, verdeutlichten dies. Am Ende war es knapp beim 375 zu 374 für Aeply. Obwohl phasenweise die Kehlheimer klar führten, lieferten die Ulrichshögler eine packende Partie, in der dann schlussendlich beim 2:3 aus Sicht der SGU zumindest die zwei Einzelpunkte sehr wichtig waren, denn damit verteidigte man nach Bekanntgabe aller Wochenend-Ergebnisse Platz 1 in der Tabelle.