SG Ulrichshögl startete sensationell mit zwei Siegen

Bester Luftpistole-Saisonauftakt seit Bundesliga-Zugehörigkeit - Auf Anhieb Tabellenführer

ULRICHSHÖGL (schl) - Die Luftpistolen-Schützen der SG Ulrichshögl sorgten zum diesjährigen Bundesligastart für eine Sensation, denn beide Auftaktbegegnungen des ersten Wettkampfwochenendes gegen Gastgeber TSV Ötlingen und ESV Weil am Rhein konnten jeweils deutlich 4:1 gewonnen werden. "Wir haben gehofft, aber ernstlich mit einem solchen Top-Abschneiden nicht gerechnet. Dass wir jetzt auf Anhieb bereits vier Punkte auf dem Konto haben, was seit unserer Bundesliga-Zugehörigkeit zu Saisonbeginn noch nie der Fall war und obendrein sogar momentan die Tabelle anführen, ist zweifellos eine große, aber sehr erfreuliche Überraschung", argumentierte SGU-Manager Andi Steuer.

Trainer Andreas Trommer aus Bad Reichenhall erwies sich in Einzelgesprächen mit den Schützen und mit dem gesamten Team zusätzlich als Motivationskünstler, obwohl die Mannschaft trotz langer Anreise nach Kirchheim-Teck, einem Ortsteil von Ötlingen, etwa 30 km von Stuttgart entfernt, auf die beiden Einsätze brannte.

Gegen die Hausherren SpSch TSV Ötlingen, die sich mit den beiden Waldenburger Nationalkaderschützen Leo Braun und Patrik Lengerer verstärkt hatten, galt es zunächst anzutreten. Auf Schießstand 1 boten die Ulrichshögler den italienischen Nationalkaderschützen und Achtplatzierten der Olympischen Spiele in Peking, Vigilio Fait, auf. Dessen 390 Ringe nach einer Superserie 3 x 97 und 1 x 99 sollte das beste Ergebnis aller beteiligten Schützen des Wochenendes werden. Sein Konkurrent Yusuf Dikec, immerhin auch türkischer Olympiateilnehmer und Mitglied der Nationalmannschaft hatte trotz des guten Ergebnisses von 383 Ringe nichts entgegenzusetzen. Dem Bayernkader gehört Tobias Steinberger an, der als Nr. 2 im SGU-Team gleich mit einem Schnitt von 97 Ringe im ersten Durchgang hervorragend begann und dann von diesem Vorsprung etwas zehrte, am Ende aber mit 370:367 gegen den Nationalkaderschützen Leo Braun dennoch die Oberhand behielt. Da Jan-Erik Aeply aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung stand, rückte Regina Altbauer auf 3 auf, stand aber gegen Patrik Lengerer beim 370:382 auf verlorenem Posten. Es sollte aber der einzige Punktverlust bleiben, denn Manuel Heilgemeier aus dem Juniorenlager in die nationale Eliteklasse aufgerückt, setzte sich auf Stand 4 mit 376:373 gegen Daniel Barner durch. Ebenso drei Ringe Vorsprung hatte die Bayernkaderschützin Sandra Schönmetzler mit 372:369 gegen Stefan Scharpf, beide laut Setzliste auf Position 5 stehend.

Das Gesamtergebnis von 4:1 für Ulrichshögl überraschte auch insofern, weil die gastgebenden Ötlinger in ihrer vertrauten Umgebung und heimischen Fans in Bestbesetzung antraten. Für den zweiten Paukenschlag hatte im Kampf zuvor der ESV Weil am Rhein gesorgt, der die SSG Dynamit Fürth nach Punkten mit 3:2 besiegte. Überraschend auch deshalb, weil der ESV-Beste Adullah Ustaoglu zur Sgi Waldenburg wechselte.

Tags drauf standen sich zu morgendlicher Stunde die beiden Auftaktsieger gegenüber. Beflügelt waren die Protagonisten beiderseits und es entwickelten sich vor allem auf den vorderen Positionen packende Kämpfe. Das merkte man beim Schweizer Nationalmannschaftsschützen Markus Abt, der in der dritten Serie optimale 100 Ringe und bestes Einzelergebnis erzielte, dann aber plötzlich schwächelte und mit dem ersten und zweiten Schuss im vierten Durchgang eine 7 und 8 schoss, während Vigilio Fait konstant eine ruhige Hand am Pistolenlauf führte. 95/97/98/95, gesamt 385 standen bei ihm zu Buche, fünf Ringe mehr als bei seinem Schweizer Widersacher (380). Dramatisch verlief die Auseinandersetzung zwischen Tobias Steinberger und Jan Brunner. 376 Ringe leuchtete für beide auf dem Anzeigenmonitor auf. Beim folgenden Stechen bewies der Traunsteiner wieder mal absolute Nervenstärke, indem er als eine "10" vorlegte, während sich Brunner etwas mehr Zeit ließ, aber mit einer "9" den Kürzeren zog. So ging auch dieser Punkt an die Ulrichshögler Crew. Da auch Manuel Heilgemeier (381:369 gegen Swen Jülle) und Sandra Schönmetzler (369:362 gegen Christian Schebasta) nichts anbrennen ließen und ihre Duelle siegreich beendeten, konnte man die erneut 363:373-Niederlage von Regina Altbauer gegen Thomas Albiez verschmerzen. Regina schoss insgesamt etwas glücklos, durfte es aber bei dem neuerlich hervorragenden Gesamtergebnis von 4:1 gelassen hinnehmen.

Die nachfolgende Begegnung SSG Dynamit Fürth - SpSch TSV Ötlingen entschieden die Ötlinger mit 3:2 für sich, sehr zur Freude der Gastgeber, deren Schützen Yusuf Dikec, Patrik Lengerer und Jörg Kobarg punkteten.